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Die Ufererosion entlang des Ganges in den indischen Distrikten Malda und Murshidabad ist ein Problem, mit dem die Menschen schon seit Jahrzehnten zu kämpfen haben. Doch in den letzten Jahren hat die Erosion in vielen Dörfern massiv zugenommen. Dörfer wie China Bazar, Birnagar und Lalupur sind einige dieser Gebiete. Hunderte von Menschen haben über Nacht ihre Häuser verloren und Zuflucht auf offenen Plätzen, in fremden Häusern oder in staatlichen Schulen gefunden. Viele Menschen, deren Häuser in der Nähe des Flussufers lagen, haben begonnen, ihre Häuser freiwillig abzureißen, damit sie so viel wie möglich retten können, bevor der Fluss alles mit sich reißt. In dem Gebiet ist eine hohe Abwanderungsrate zu beobachten. Die Behinderung des natürlichen Flusslaufs, geht auf den Farakka-Staudamm zurück, der 1975 von der indischen Regierung in Betrieb genommen wurde. Der Staudamm ist eine der Hauptursachen für die katastrophalen Überschwemmungen. Experten vermuten, dass das Farakka-Sperrwerk den Weg der Sedimente blockiert, was zu einem Anstieg des Flussbettes führt und den Fluss zwingt, seinen Weg zu ändern. Die sich aufgrund des Klimawandels ändernden Niederschlagsmuster verschärfen die Situation noch.
Auf diesem Foto: Ruksana Bibi, 36, steht vor ihrem baufälligen Haus in Chinabazar Malda, Indien. Sie hat ihr eigenes Haus abgerissen, um die Ziegel und andere Materialien zu sammeln und zu verkaufen. Sie befürchtete, dass ihr Haus als nächstes vom Fluss verschlungen werden würde, der bereits das Nachbarhaus verschlungen hatte, das nur wenige Meter von ihrem Haus entfernt am Ufer stand. Sie war der Meinung, dass es zumindest besser war, mit dem Verkauf dieser Materialien etwas zu verdienen, als alles an den Fluss zu verlieren. © Avijit Ghosh / Agentur Focus